Bis 2050 wird es etwa drei Milliarden mehr Menschen geben auf der Welt als heute, aber nicht unbedingt mehr Felder, Wiesen und Äcker: Wie werden wir alle satt? Und zwar so, dass weder die eine Hälfte der Weltbevölkerung bei der anderen um ein paar Säcke Reis betteln muss noch die andere Berge von überzähligen Hühnerflügeln produziert. Was muss passieren, damit die Früchte des Feldes wieder schmecken und die Bauern, die sie säen und ernten, für ihre Arbeit wieder geschätzt werden und mit ihren Familien davon leben können? Ernährungssoμveränität und nachhaltige Landwirtschaft sind hölzerne Begriffe, sie klingen so gar nicht saftig zum Reinbeißen. Trotzdem: Die Zeit ist reif dafür, dass sie ernst genommen werden müssen. Reif dafür, dass wir uns alle, aus allen Ecken der Erde, um einen Tisch versammeln. zu einer fairen Tischgemeinschaft zusammenwachsen. Anfangen zu teilen. Und es uns schmecken lassen. Und weiter im Weltladen arbeiten. Unter diesen Gesichtspunkten werden wir uns an dieser Stelle auch in den nächsten Gemeindebriefen um unsere Ernährung kümmern: Eine Ernährung,die uns gesund erhält und den Produzenten und dem Weltklima hilft zu überleben. Beginnen wir mit dem Palmöl: Palmöl ist das wichtigste Pflanzenöl der Welt. Die wenigsten wissen, dass es mittlerweile in zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauchs zu finden ist, auch in biologischen. Doch in den Herkunftsländern verursacht der Rohstoff Treibhausgase, Zerstörung des Regenwalds und Menschenrechtsverletzungen! Palmöl ist eines der effizientesten pflanzlichen Öle, es ist dreimal so ertragreich wie Raps. Wegen seiner hochwertigen Eigenschaften ist es angenehmer und leichter zu verarbeiten als etwa Kokosfett. Wer das Öl vermeiden will, muss genau hinschauen, denn es wird selten als solches ausgewiesen und befindet sich in einer großen Bandbreite von Produkten vom Duschgel bis zum Schokoriegel. Eine Alternative sind Produkte aus Bio- und Fairem Handel. Viele von ihnen sind palmölfrei, die übrigen enthalten zumindest Bio-Palmfett.
PALMÖL URWALD- UND KLIMAKILLER
gut zu wissen
Daten, Fakten rund um Konsum und die Kochtöpfe der Welt
Quelle: Frings, Misereor